60 Jahre documenta : die lokale Geschichte einer Globalisierung

Die documenta ist ohne Zweifel die weltweit wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Als „Museum der 100 Tage“ von Arnold Bode 1955 begründet, wird sie heute alle fünf Jahre zu einem singulären Ereignis, das Auskunft über Themen, Diskurse, Ästhetiken und Präsentationsformen der Kunst in ih...

Deskribapen osoa

Gorde:
Xehetasun bibliografikoak
Beste egile batzuk: Eichel, Hans (Argitaratzailea, Hrsg.)
Formatua: Liburua
Hizkuntza:German
English
Argitaratua: Berlin ; Kassel : B & S Siebenhaar , 2015
Edizioa:1. Aufl.
Gaiak:
Sarrera elektronikoa:Inhaltsverzeichnis
Rezension
Rezension
Antzeko dokumentuak:Rezensiert in: [Rezension von: Hans Eichel (Hrsg.), 60 Jahre documenta. Die lokale Geschichte einer Globalisierung]
Notas de Autor:Hans Eichel (Hrsg.)
Deskribapena
Gaia:Die documenta ist ohne Zweifel die weltweit wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Als „Museum der 100 Tage“ von Arnold Bode 1955 begründet, wird sie heute alle fünf Jahre zu einem singulären Ereignis, das Auskunft über Themen, Diskurse, Ästhetiken und Präsentationsformen der Kunst in ihrer Zeit gibt. Wie keine andere Großausstellung verbindet die documenta immer wieder auf ganz eigene Weise Tendenzen einer globalen Welt mit der „Erdlokalität“ (Ernst Bloch) ihres Standorts Kassel. Die Geschichte der Institution documenta ist jenseits ihrer unverwechselbaren künstlerischen Strahlkraft auch ein beispielloses Kapitel freiheitlich-demokratischen Kunstverständnisses jenseits von Markt und Macht. Herausgeber Hans Eichel und seine zahlreichen Autoren konzentrieren sich aber nicht nur auf eine Reflexion der nunmehr 60-jährigen documenta-Geschichte. Ebenso wichtig sind ihnen Fragen nach der Bedeutung der temporären Ausstellung für die „documenta-Stadt Kassel“ und ihre Institutionen sowie Zukunftsentwürfe der documenta im 21. Jahrhundert. Neben Beiträgen der Künstlerischen Leiterinnen und Leiter der documenta Manfred Schneckenburger, Rudi Fuchs, Catherine David, Okwui Enwezor, Roger M. Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev und Adam Szymczyk enthält dieses Buch Texte von Joel Baumann, René Block, Hans Eichel, Alexander Farenholtz, Juliane Gallo, Heiner Georgsdorf, Dorothea von Hantelmann, Bertram Hilgen, Harald Kimpel, Annette Kulenkampff, Veit Loers, E.R. Nele, Susanne Pfeffer, Rolf-Dieter Postlep, Boris Rhein, Wolfgang Schulze, Dirk Schwarze, Klaus Siebenhaar, Hortensia Völckers und Rein Wolfs. „Die Geschichte der Documenta ist - so viel wird deutlich - nicht nur eine der Globalisierung einer lokalen periodischen Kunstausstellung, wie der Untertitel des Buches vorgibt, sondern ebenso auch eine der Professionalisierung eines amateurhaften Ausstellungsbetriebs sowie eine der touristischen Kommerzialisierung und politischen Instrumentalisierung eines Kunstevents. Dass all diese Beiträge eben nicht harmonisierend aufeinander abgestimmt sind und sich teilweise sogar in ihren Kunst-, Ausstellungs- oder Vermittlungsauffassungen widersprechen, macht die Lektüre gerade zu einem besonderen Gewinn und Vergnügen. Denn das, was Eichel im Zusammenhang mit der künstlerischen Freiheit der Documenta-Leitung notiert, gilt ebenso auch hier: Es handelt sich um "radikal subjektive" Sichtweisen (22). Ein "bekennender Kasseläner" (249) und langjähriger 'weltgewandter Begleiter' der Documenta, dem die praxiserprobte Erfahrung im Bereich kulturpolitischer Diplomatie deutlich anzumerken ist, hat damit ein geballtes Kompendium individueller An-, Ein- und Aussichten ganz unterschiedlicher Protagonisten zur Documenta vorgelegt, das auch jedem mit Kunst befassten Stadtpolitiker über die Grenzen Kassels hinaus als Vademecum anempfohlen sei“ (sehepunkte.de)
Alearen deskribapena:Beitr. teilw. dt., teilw. engl
Deskribapen fisikoa:252 S. zahlr. Ill. 24 cm
ISBN:9783943132403